Die finanzielle Lage kleiner und mittelgroßer Banken und Sparkassen in Deutschland (Less Significant Institutions, LSI) hat sich im Jahr 2023 deutlich verbessert. Dies zeigt der aktuelle LSI-Stresstest, der von der BaFin und der Deutschen Bundesbank durchgeführt wurde. Viele Institute konnten ihre Ertragslage durch die Zinswende verbessern und ihre Kapitalausstattung stärken, wodurch sie auch für schwierige Krisenszenarien besser gerüstet sind.
Strenge Testbedingungen
Der diesjährige Stresstest stellte die Banken vor größere Herausforderungen als die Übung 2022. Trotz des fordernden Szenarios sank die harte Kernkapitalquote im Durchschnitt um 3,7 Prozentpunkte auf 14,5 Prozent. Hauptursachen für diesen Rückgang waren Adress- und Marktrisiken. Eine mittlere zweistellige Zahl von Instituten hätte in einem wirtschaftlichen Abschwung Schwierigkeiten, die regulatorischen Kapitalanforderungen zu erfüllen.
Kreditvergabe und Risikonahme
Eine Umfrage im Rahmen des Stresstests zeigt, dass viele Banken ihre Kreditvergabe trotz höherer Risiken ausweiten wollen. Gleichzeitig planen die Institute mit einem moderaten Anstieg der Kapitalquoten, da das harte Kernkapital in ihren Planungen schneller wächst als die risikogewichteten Aktiva. Im Bereich der Gewerbeimmobilien bleiben die Aussichten jedoch eher gedämpft, während der Markt für Wohnimmobilien stabiler erscheint.
Langfristige Herausforderungen
Neben den wirtschaftlichen Unsicherheiten sehen die Banken strukturelle Herausforderungen wie den demografischen Wandel und den Fachkräftemangel als wesentliche Faktoren, die den Sektor in den kommenden Jahren beeinflussen werden. Anpassungsfähigkeit und vorausschauende Planung werden entscheidend sein, um auch in Zukunft stabil zu bleiben.
Fazit
Der LSI-Stresstest 2024 zeigt, dass die Mehrheit der kleinen und mittelgroßen Banken in Deutschland gut aufgestellt ist. Trotz zunehmender Risiken sind die Institute insgesamt solide kapitalisiert und auf Krisenszenarien besser vorbereitet als in den Vorjahren.
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