Der Fachausschuss für Unternehmensbewertung und Betriebswirtschaft (FAUB) des IDW hat am 16. September 2025 seine Empfehlungen zu den Kapitalkosten angepasst. Hintergrund sind die gestiegenen Zinsen und gesunkenen Renditeerwartungen an den Aktienmärkten, die eine Neubewertung der bisherigen Marktrisikoprämie erforderlich machten.
Aktuelle Marktentwicklung
In den vergangenen Jahren ist das Zinsniveau nach langer Niedrigzinsphase deutlich gestiegen. Während die Zinsstrukturkurve vor wenigen Jahren – unter Verwendung der Svensson-Methode – noch nahezu flach verlief, zeigt sie seit 2024 eine Normalisierung.
Zugleich haben sich die impliziten Renditeerwartungen am Aktienmarkt spürbar verringert. Diese Entwicklung spricht, bei ansonsten gleichen Rahmenbedingungen, für eine Reduktion der Marktrisikoprämie.
Neue Empfehlung des FAUB
Vor diesem Hintergrund hat der FAUB beschlossen, seine Empfehlung zur Marktrisikoprämie vor persönlichen Steuern von bislang 6 % bis 8 % auf nun 5,25 % bis 6,75 % zu senken.
Auch die Empfehlung nach persönlichen Steuern wurde angepasst – sie liegt künftig bei 4,5 % bis 5,75 %.
Mit dieser Entscheidung trägt der FAUB der aktuellen Kapitalmarktsituation Rechnung und nähert sich den langfristig beobachteten Durchschnittswerten an.
Bedeutung für die Praxis
Die angepassten Empfehlungen haben unmittelbare Auswirkungen auf Unternehmensbewertungen, Goodwill-Tests und Impairment-Prüfungen.
Sie verdeutlichen zugleich den pluralistischen Ansatz des FAUB, der historische Renditen, empirische Marktdaten und implizite Kapitalmarkterwartungen gemeinsam berücksichtigt.