Sowohl die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA) als auch die Europäische Zentralbank (EZB) haben Anfang August 2025 die Ergebnisse ihrer Stresstests veröffentlicht. Trotz erheblicher Belastungen bestätigen die Resultate: Die Banken im Euroraum sind robust kapitalisiert und widerstandsfähig gegenüber schweren wirtschaftlichen Schocks.
Ergebnisse im Überblick
Am EU-weiten Stresstest der EBA nahmen 64 Banken aus 17 EU- und EWR-Staaten teil, die zusammen rund 75 % der Bankaktiva in der EU repräsentieren.
Im ungünstigen Szenario („Adverse Scenario“) verzeichneten die Institute kumulierte Verluste von 547 Mrd. €. Die harte Kernkapitalquote (CET1) fiel im Durchschnitt um 3,7 Prozentpunkte auf 12 %.
Trotz dieser Belastung bewerten die Aufseher die Kapital- und Ertragslage der Institute als solide. Die Kapitalreduktion fällt geringer aus als noch im Stresstest 2023 – ein Zeichen gestiegener Profitabilität und effizienterer Risikosteuerung.
Erweiterter Fokus im EZB-Stresstest
Parallel hat die EZB ihren Stresstest für 96 direkt beaufsichtigte Banken im Euroraum durchgeführt. Auch hier sinkt die CET1-Quote im Durchschnitt auf 12 %, bei projizierten Verlusten von 628 Mrd. €.
Neu ist, dass die Vorgaben der CRR III, die seit dem 1. Januar 2025 gelten, erstmals berücksichtigt wurden. Außerdem führte die EZB eine zusätzliche Analyse des Gegenparteiausfallrisikos (CCR) durch, um Verwundbarkeiten im Zusammenspiel mit Nichtbanken zu identifizieren.
Bedeutung für Aufsicht und Institute
Die Stresstestergebnisse fließen in den aufsichtlichen Überprüfungs- und Bewertungsprozess (SREP) ein. Sie dienen insbesondere der Festlegung von Säule-2-Empfehlungen (P2G) und der Beurteilung der Kapitaladäquanz sowie der Ausschüttungspläne.
Für die Institute liefern die Tests wertvolle Erkenntnisse zur Resilienz ihrer Geschäftsmodelle – und helfen, künftige Risiken gezielter zu steuern.